Vielleicht gehört auch Ihr zu den Eltern, die zu einem ganz gewöhnlichen Routinebesuch beim Arzt gingen. Und dann wurde dieser Routinebesuch zu einer der größten Überraschungen Eures bisherigen Lebens. Die Nachricht lautete: „Da ist nicht nur ein kleines Herz, ich sehe zwei schlagende Herzen. Sie bekommen Zwillinge.“
Ganz egal, ob direkt die Freudentränen kullerten über das doppelte Glück oder ob Ihr Euch erst einmal sammeln musstet, um überhaupt zu begreifen, was Ihr da gerade erfahren habt. Nun sind sie da. Ihr seid Eltern von Zwillingen. Zwei kleine Wunder, doppelte Liebe und doppelte Herausforderungen.
Ich möchte Dir heute ein paar Gedanken mitgeben, die Dir die ersten Monate oder auch Jahre mit Deinen zwei Mäusen etwas leichter machen können. Vielleicht sind es genau diese kleinen Impulse, die Dir helfen den Alltag mit Deinen Kindern mit etwas mehr Leichtigkeit zu bewältigen.
Eine Frage, die sich Eltern von Zwillingen oder auch von Geschwistern, die altersmäßig relativ nah beieinander sind, sehr häufig stellen ist, WO denn die Kleinen überhaupt schlafen sollen. Vielleicht ist das bei Dir ähnlich. Vielleicht fragst auch Du Dich, ob es für Euch sinnvoll ist, dass Ihr alle gemeinsam in einem Familienbett schlaft, ob Die Kinder in einem gemeinsamen Bett schlafen sollten oder ob jedes Kind besser in seinem eigenen Bett zur Ruhe findet.
Eines ist sicher: es gibt nicht DIE passende Antwort. Jede Familie ist anders, hat unterschiedliche Werte und auch individuelle Bedürfnisse. Ganz wichtig ist, dass es hier kein richtig oder falsch gibt – alles ist erlaubt. Höre einmal tief in Dich hinein. Was möchtest Du? Was möchte Dein Partner? Ihr trefft Eure Entscheidung – so wie es für Euch am besten passt.
Wenn die Ausgangssituation so ist, dass beide Kinder zur gleichen Zeit schlafen gehen und Geschwister die gegenseitige Nähe beim Einschlafen genießen und gut zur Ruhe finden, können Eltern von dieser Situation profitieren. In vielen Familien klappt das gemeinsame Einschlafen wunderbar. Wenn Deine Mäuse allerdings vollkommen andere Schlafenszeiten haben oder sich gegenseitig stören, kann es den Einschlafprozess natürlich auch erschweren. Das heißt, wenn Deine Zwillinge sich am Abend als potenzielle Spielpartner entdecken, kann die Latenz länger sein, als wenn jeder für sich in den Schlaf gleitet – das ist normal. Allein das Wissen darüber, dass es normal ist, kann die Situation für Dich möglicherweise schon sehr entspannen und Dir die Chance geben diese auch viel leichter anzunehmen. Schau einmal ganz genau hin, was Deine Kinder brauchen. Richtig ist, was sich für Euch alle gut anfühlt.
Ja – man kann die Einschlafzeiten von Zwillingen synchronisieren. Vielleicht nicht immer und zu jedem Schläfchen genau gleich, aber zumindest so, dass Du die Schläfchen zur selben Zeit anbieten kannst und sich dann jedes Kind die Menge an Schlaf nehmen kann, die es benötigt.
Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie das denn bloß funktionieren soll, wenn doch jedes Kind für sich schon so viele Schlafherausforderungen mit sich bringt, die den Schlaf insgesamt erschweren.
Du hast Recht. Es kann absolut Sinn machen, erst zu schauen, dass jedes Deiner Kinder lernt sanft innerhalb kürzester Zeit in den Schlaf zu finden – Du also nicht stundenlang tragen, stillen oder wippen musst, sondern sie eigenständig in der Lage sind entspannt einzuschlafen. Diese sogenannten Schlafassoziationen zu lösen, darf natürlich immer auf sanfte Art und Weise geschehen und liebevoll begleitet werden. Unsere Erfahrung zeigt, dass es bei zwei Kindern hilfreich sein kann, wenn Du mit dem „besseren Schläfer“ startest und Dir dann ausreichend Ruhe und Zeit für Dein anderes Kind nehmen kannst.
Also wieder: Schaue ganz genau hin. Betrachte zu Beginn immer jedes Kind für sich, löse die jeweiligen Schlafherausforderungen ganz individuell und starte dann damit den Schlaf Deiner Mäuse zu synchronisieren. So machst Du es Dir und Deinen Kindern viel, viel leichter auf Eurem Weg zur entspannten Schlafsituation.
Wenn Du hierzu gerne tiefer eintauchen möchtest, dann höre doch hier gerne einmal rein in unseren mein baby schlafcoaching Podcast. Ich habe eine komplette Folge aufgenommen zur Frage, wie Du es schaffen kannst, dass Deine Kinder zur selben Zeit aufwachen und wie Du eine Struktur in Deinen Alltag mit den zwei Mäusen bekommen kannst. Schlafforscher haben herausgefunden, dass der Schlafbedarf bei den meisten Zwillingen sich tatsächlich sehr ähnelt. Natürlich sind das gute Voraussetzungen, um eine gewisse Planbarkeit zu schaffen – für Deine Kinder und für Dich.
Unsere Erfahrung zeigt außerdem, dass es sich sehr bewähren kann, eine Abendroutine zu entwickeln, die ermöglicht, dass sie theoretisch auch von einem Elternteil allein übernommen werden kann. Hierbei kann es Sinn machen, immer den gleichen Ablauf beizubehalten. Also immer erst den ersten Zwilling wickeln und umziehen und dann den zweiten Zwilling. Oder immer erst dem einen Kind die Zähne putzen und dann dem anderen Kind. Wenn Du hier darauf achtest nicht zu wechseln, sondern tatsächlich immer die gleiche Reihenfolge anzubieten, dann schaffst Du Deinen Kindern einen sicheren Rahmen, der sich täglich wiederholt, zur Selbstverständlichkeit wird und dadurch das Ins-Bett-Gehen am Abend einen planbaren Ablauf hat, der es Deinen Mäusen erleichtern kann, sich mit einem guten Gefühl vom Tag zu verabschieden.
Bestimmt können Dir diese Gedanken helfen und Dir als Mama oder Papa von Zwillingen die Möglichkeit geben erste Schritte zu gehen. Denn jede Veränderung beginnt doch mit dem ersten Schritt.
Alles Liebe
Deine Miriam
PS. Wünschst Du Dir bedürfnisorientierte Unterstützung auf dem Weg? Ich habe bereits viele Familien mit Zwillingen begleitet und kenne die besonderen Herausforderungen, vor denen Du vielleicht aktuell stehst, sehr gut. Trage Dich hier ein für Dein kostenloses Kennenlerngespräch. Ich höre Dir zu und wir schauen gemeinsam, wie ich Dich individuell an die Hand nehmen kann.
