Warum wacht mein Baby weinend auf? Das ist eine Frage, die ich im Coaching sehr oft höre. Heute möchte ich mit Dir meine Erfahrungen dazu teilen, sodass auch Du lernst Deine Maus zu verstehen.
Dafür, dass Babys und Kleinkinder während oder nach ihrem Mittag- oder Nachtschlaf weinend aufwachen, kann es sehr unterschiedliche Gründe geben. Hier sprechen wir wie so oft von offensichtlichen und weniger offensichtlichen Gründen.
Zu den einfachsten und offensichtlichsten Gründen gehören physische Faktoren wie eine volle Windel, Hunger, Schwitzen oder Frieren. Auch noch leicht erkennbar, sind ein rausgefallener Schnuller oder die fehlende Flasche, die noch im Mund ruhte, als Deine Maus eingeschlafen ist.
Relativ häufig kullern auch Tränen, weil noch ein Schlafzyklus fehlt, Dein Kind also noch nicht ausgeschlafen ist und es noch etwas mehr Schlaf benötigt hätte. Auch wenn Deine Maus einfach etwas Zeit braucht, um wieder in den Wachzustand zu finden, kann es zu Tränen kommen. Einige Kinder sind entweder richtige Morgenmuffel oder auch tagsüber einfach noch etwas bedröppelt, wenn sie aus dem Schlaf erwachen. Hier hilft warmes Kuscheln, liebevolle Nähe und Zeit oder eine immer ähnlich ablaufende Aufwachroutine.
Etwas schwieriger ist die Ursache zu erkennen für dasjenige Weinen welches Aufgrund des Wegfalls der elternabhängigen Einschlafhilfen, auftritt. Weil es beim ersten Lesen kompliziert klingt, möchte ich es Dir gerne nochmal in anderen, einfachen Worten erklären.
Wir alle (auch Du und ich) erwachen jede Nacht mehrfach „unvollständig“ während wir von dem einen in den nächsten Schlafzyklus gleiten. Normalerweise bekommen wir den Übergang jedoch gar nicht mit, weil dieser uns mit Leichtigkeit gelingt. Erst wenn sich etwas ungewohnt anfühlt oder „nicht stimmt“, wir auch als Erwachsene zum Beispiel ein beunruhigendes Geräusch wahrnehmen oder einen physischen Grund haben (wir z.B. zur Toilette müssen), erwachen wir so, dass wir es bewusst erleben.
Bei Deinem Kind kann das tatsächlich ganz ähnlich sein. Wenn Deine Maus an der Brust, in der Wippe, im Auto, auf dem Arm, mit der Flasche im Mund, oder, oder, oder eingeschlafen ist und der „innere Nachtwächter“ dann während des zunächst unvollständigen Erwachens feststellt, dass der Zustand nicht mehr so ist, wie er war als Dein Kind eingeschlafen ist, schlägt der Nachtwächter evolutionär bedingt Alarm und sagt: „Hier fühlt sich etwas ungewohnt an…hier stimmt etwas nicht“.
Die Folge liegt auf der Hand: Wenn Dein Kind überdurchschnittlich häufig erwacht und der Übergang von einem in den nächsten Schlafzyklus noch nicht gelingt, benötigt es Deine Unterstützung. Und so findest Du Dich dann Nacht für Nacht immer wieder stillend, tragend oder wippend mit Deinem Baby oder Kleinkind im Arm, um ihm immer und immer wieder in den Schlaf zu verhelfen. Für viele Mamas und Papas beginnt an dieser Stelle ein Teufelskreis, der die Schlafsituation unglaublich herausfordern macht.
Selbstverständlich wird es auch bei generell entspannt schlafenden Kindern immer auch Phasen geben, in denen etwas Neues gelernt wurde, viele Eindrücke des Tages verarbeitet werden, ein Zahn kommt oder ein Infekt im Anmarsch ist. Auch dann können Nächte holprig werden oder Tränen kullern und selbstverständlich sind dann Liebe und Nähe von Mama und Papa das, was Deinem Kind am allerbesten helfen kann, diese Zeiten leichter zu bewältigen. Hier ist alles erlaubt, was Euch als Familie gut tut.
Ich spreche die Eltern an, die seit Wochen, Monaten oder Jahren vor einer herausfordernden Schlafsituation stehen, deren Maus nie länger als ein paar Stunden am Stück schläft und die sich eine Veränderung wünschen, damit Schlaf auch für ihr Kind etwas Schönes, Entspanntes und Selbstverständliches werden darf.
Wie ist das bei Euch? Wacht Dein Kind oftmals weinend auf?
Wichtig ist es herauszufinden, worin die Ursache für das Weinen liegt. Wenn Du Dein Kind verstehst und die Bedürfnisse Deiner Maus erkennst, kannst Du Dein Baby oder Kleinkind auch bestmöglich begleiten. Weinen ist immer auch eine Form der Kommunikation und Du als Mama oder Papa darfst lernen, die entsprechenden Anzeichen zu lesen. Lerne Dein Kind immer besser kennen und es wird Dir immer leichter gelingen, so liebevoll und sanft präsent zu sein, wie Deine Maus es gerade benötigt.
Alles Liebe
Deine Miriam
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